Ironman Debüt und das Ticket nach Kona
Nach dem turbulenten Start in das neue Jahr, beschlossen mein Coach Toni und ich, die Saison umzugestalten. Natascha hat die Idee, dass ich am Ironman auf Lanzarote mein Debüt auf der Langdistanz geben könnte. Diese Idee liess mich nicht mehr los. Ich kannte die schwere Radstrecke, da ich bereits einmal auf der Insel trainierte. Auch die starken Windverhältnisse auf Lanzarote sind in aller Munde. Alles Gegebenheiten die mir grundsätzlich liegen. Wie ich aber auf eine Langdistanz regiere, war die grosse Unbekannte. Ich entschied mich für eine top Vorbereitung und nahm an allen drei Trainingscamps von Toni und Natascha teil (zweimal Gran Canaria und einmal Toskana). Dort wurden wir Teilnehmer - jede/jeder individuell - auf sein Jahresziel vorbereitet. Auch die Geselligkeit kam nie zu kurz.
Ziel meines ersten Ironmans war, diesen zu finishen und Erfahrungen für weiter Langdistanzen zu sammeln. Die Gesamtzeit war so oder so nur sekundär, da der IM auf Lanzarote als einer der härtesten IM auf der Welt gilt. Dem war auch so.
So reiste ich gut vorbereitet, unbeschwert und als Ironman-Debütant nach Lanzarote, ohne zu wissen mich wirklich erwartet. Mein Hotelzimmer befand sich nur wenige Meter vom Schwimmstart und Zielort entfernt, was sich im Anschluss an den Wettkampf als kluge Entscheidung erwies. J J
Am Renntag wurde ich dann doch etwas nervös und musste die Toilette mehrmals aufsuchen. Punkt 07:00 Uhr starteten rund 2000 Ironfrauen und Männer auf die Reise ins Meer. Das Gedränge im Wasser war sehr gross und löste sich erst nach gefühlten 40 Minuten auf. Nach etwas mehr als einer Stunde stieg ich aus dem Wasser und begab mich auf die Velostecke. So etwas wie auf diesem Rundkurs durch die Lavawüste habe ich noch nie erlebt! Die Strecke war 180 KM komplett abgesperrt und von Autos befreit worden. Es wurde sehr fair gefahren und die 12 Meter Abstand immer eingehalten. Als ich die ersten Profis einholte, wusste ich, dass ich gut unterwegs war. Ich wechselte auf die letzte Disziplin und kontrollierte von Anfang an meine Kilometerzeiten auf dem Marathon. Ab KM 20 musste ich das Tempo dann doch etwas drosseln.
Die Beine wurden schwerer und schwerer. Mit dem Spruch im Kopf «Aufgeben ist keine Option» lief ich die restliche Distanz weiter. Nach 10: Stunden und 13 Minuten, kam ich glücklich und zufrieden ins Ziel. Bis zu diesem Zeitpunkt, hatte ich keine Ahnung, welche Platzierung ich erreicht hatte. Erst als ich ein Jurymitglied fragte, erklärte er mir, dass ich mich auf Rang 2 in meiner AK befand. Ich glaubte ihm dies nicht und fragte nochmals und nochmals nach. Bei der Chiprückgabe erhielt ich einen Zettel und dort stand dann schwarz auf weiss, dass ich in meiner Altersgruppe den 2 Platz erreicht hatte. Ich konnte es nicht glauben und mir wurde bewusst, dass ich bei meinem Debüt auf der Langdistanz einen Podest-Platz erreicht hatte und somit direkt für die WM auf Hawaii qualifiziert bin.
Es hat an diesem Tag einfach alles gepasst und ich bin sehr stolz auf meine Leistung, welche ich an diesem Tag abrufen konnte. Der Anlass ist super gut organisiert und kann ich ihn weiterempfehlen. Er ist geeignet für DebütantenJ J
Danken möchte ganz speziell Toni für die super Vorbereitung in den Trainingscamps, die Trainingsplanung und mentale Vorbereitung auf den IM. Herzlichen Danke auch an Natascha Badmann, für ihre Idee (Start am IM Lanzarote) und die wertvolle Unterstützung in allen Bereichen. Ich sage nur «H.E.D.-Vorderrad». Ihr seid grandios!
Und allen anderen Toni Hasler Race-Team Kolleginnen und Kollegen. Es hat sehr viel Spass gemacht.
Und nun, Aloha Hawaii! Geniessen, Geniessen, Geniessen!
Wädi